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Jun 30Liked by Stephan Sander-Faes

Lovely uplifting tune. The masking up towards end made me laugh, as did the 4 soldiers doing Biden impression at the end! Austria is a very beautiful country.

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Hihi, the masking is patently absurd, I agree.

Austria is a beautiful place, esp. the longer I no longer live there, believe it or not.

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Jul 1Liked by Stephan Sander-Faes

Leoben 2

Neben der Erzbergbahn und dem legendären und charakteristische Schwammerlturm, gut zu sehen auf der Murbrücken-Postkarte der Erich-Sonntag-Kollektion und von Stephan Sander-Faes einfühlsam übersetzt mit „Mushroom-topped Tower“, assoziiere ich mit dem Leoben der Vorkriegs-, der Kriegs- und der Nachkriegszeit die unvermeidlichen Hochöfen von Leoben-Donawitz. Neben dem Eisen, das vom steirischen Erzberg abgebaut wurde und wird, fiel in Leoben in (bis 1924) abbauwürdigen Mengen ein weiteres Produkt an, das in der steirischen Kriminalgeschichte eine große Rolle spielt: Während im Hochofen das geschmolzene Eisenerz nach unten rann und zu Stahl weiterverarbeitet wurde, schlug sich an den Hochofen-Innenwänden der „Hüttenrauch“, steirisch „Hittrach“ genannt, nieder, chemisch gesehen das Element Arsen.

https://www.steiermark.com/de/Erzberg-Leoben/Urlaub-planen/Urlaubserlebnisse-suchen-buchen/Sonderfuehrung-der-voestalpine_asd_11246258 . Arsen diente einerseits dem Betrugswesen (unseriöse Pferdehändler verwandelten mit Hilfe des kurz aufputschenden, aber bald fatal seine Giftseite zeigende Arsens jeden alten Klepper in einen feurigen Hengst). Andererseits wurde Arsen in der Steiermark gern zur Regelung (sprich: Beschleunigung) sich allzu lang hinziehender bäuerlicher Erbfolge herangezogen. Zwei steirische Volksmundbegriffe beschreiben die einschlägige Vorgangsweise ziemlich präzise: „Hittrachieren“ bezeichnet den Einsatz von Hüttenrauch zu oben angeführten Zwecken. Aber auch das beinahe liebevolle „Ahnl-Vergiften“ fand Eingang in den Sprachgebrauch. Siehe auch: https://www.uibk.ac.at/irks/publikationen/2020/pdf/arsenesser.pdf

Der letzte mir bekannte Arsen-Mord in der Steiermark betraf 1972 den seinerzeitigen Grazer Turniertanz-Weltmeister Heinz Kern, der den Genuss einer stark arsenhältigen Verhackert-Jause nicht überlebte. Im Volksmund bürgerte sich für den schmackhaften Schweinefettaufstrich „Verhackert“ https://de.wiktionary.org/wiki/Verhackert ersatzweise die makabre Bezeichnung „KERN-Fett’n“ ein. Als junger Kriminalreporter berichtete ich über den (bis heute ungeklärten) Arsenmord an Heinz Kern in der Grazer „Kleinen Zeitung“

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Jul 1Liked by Stephan Sander-Faes

Leoben 1

Mit Leoben verbindet mich als Steirer viel. Nach Graz, meiner Geburtsstadt, ist Leoben ja die zweitgrößte Stadt der „Grünen Mark“. In meiner Schulzeit wurde gewitzelt, dass Leoben der einzige Städtenamen in Österreich sei, in dem alle 5 Selbstlaute vorkommen: A, E, I, O und U: In breiter steirischer Mundart hört sich der Name von Leoben nämlich als „Laeioubn“ an. Jeder ältere Steirer, der auf sich hält, ist irgendwann in seinem Leben vor der Einstellung des Personenverkehrs (2001) noch in Leoben in die Erzbergbahn eingestiegen, um mit ihr über Vordernberg hinauf auf den Präbichlpass und auf der anderen Passseite hinunter nach Eisenerz oder gar nach Hieflau zu fahren. An einzelnen Stellen weist die nur mit einer Zahnradlokomotive bewältigbare Strecke eine Steigung von bis zu 71 Prozent auf. Zwischen dem Startbahnhof Leoben und der Station Glaslbremse hatte die Dampflok alle Mühen, die 500 Höhenmeter zu bewältigen. Unsere Eltern sagten uns damals, dass sich das Stampfen der Maschine anhöre wie ein langsames, stöhnendes „helft’s mir, helft’s mir!“. Je näher der Scheitelpunkt kam, desto flacher wurde die Trasse, und akustisch sei das dann schon zu vernehmen gewesen wie ein erleichtertes: „‘s geht schon besser, ’s geht schon besser!“ Jenseits des Präbichls ging es dann – bis Landl/Hieflau (dort war übrigens einst mein schon lang verstorbener Onkel Herbert Weissensteiner Bahnhofsvorstand) nur noch bergab, und das Maschinengeräusch der Lok konnte man als übermütig-flotte Aufforderung „leckt’s mich am Arsch, leckt’s mich am Arsch!“ interpretieren. Eine sehr gute Beschreibung findet sich im Netz unter https://www.erzbergbahn.at/unsere-bahn/

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Hi Bernd, thanks for taking the time to write this and the above comment, which I'll use to introduce the other two postings in this series. I'm particularly happy when people write me about places I'm showing mentioning personal connections!

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Jun 30Liked by Stephan Sander-Faes

What a beautiful place. I love towns built on the banks of a river-especially the meander.

The song is precious “Where youths the sweetest flow'rs to blushing maidens bring.”

That’s a long-gone era Lol

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Most human settlements are built near bodies of water, for obvious reasons (garbage disposal) before the advent of the Industrial Revolution.

As to the song, well, it certainly is from a long-gone era, much like most other such pieces from the 19th century.

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Jun 30Liked by Stephan Sander-Faes

Very nice! Thank you for publishing!

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Cheers--and wait for parts two and three!

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